Wer heute auf den Naschmarkt geht, darf sich sein Gemüse zwar selbst aussuchen, aber es gibt nicht mehr viel davon. Stattdessen locken Schürzen mit dem Aufdruck 'I love Naschmarkt' (vermutlich Made in China), Gratiskostproben von orientalischen Leckereien und hunderterlei abgepackte Gewürze, die zu Hause dekorativ vergilben werden. Die Fressmeile nicht zu vergessen, in der sich ein Restaurant an das andere reiht. Zum Einkaufen des Wochenbedarfs von Karotten, Tomaten, Endiviensalat oder Kartoffeln taugt der Naschmarkt nicht mehr.
Aber zu beiden Seiten des Marktes gibt es jede Menge Supermärkte mit einem großen Angebot an Frischobst- und -gemüse, hygienisch in Plastik abgepackt. Eben. Wenn ich meine Supermarkt-Einkäufe aus den Umhüllungen geschält habe, ist ein Gang zum Plastikmüllbehälter fällig. Ich brauche gar nicht erst die in Plastik erstickten Meeresbewohner anzuschauen, um zu einer Plastikhasserin zu werden. So habe ich aus vollem Herzen Geld für das Unternehmen Ocean Cleanup gespendet, auch wenn deren Technologie noch stark fehleranfällig ist.