Genealogische Basics: Telefonbücher helfen oft weiter

Foto: Deutsches Bundesarchiv Bild 102-09292

„In einem Telefonbuch steckt der Roman einer Stadt“, sagt der Autor Hartmut Jäckel, der sich mit dem Berliner Fernsprechbuch von 1941 auseinandergesetzt hat. Telefonbücher sind ausgezeichnete, billige und leicht zugängliche Recherchehilfen. Das erste offizielle Telefonverzeichnis Österreichs erschien Ende 1881 mit der Eröffnung der ersten Wiener Fernmeldezentrale. Das allererste deutsche Telefonbuch stammt ebenfalls von 1881 und  enthält bereits 185 Nummern samt Namen, Vornamen und Adressen von Berliner Teilnehmern.

 

Auch ältere Telefonbücher sind im allgemeinen in lokalen Büchereien zu finden, für historische Telefonbücher ist die Stadtbibliothek die richtige Adresse. Man erfährt nicht nur personenbezogene Angaben, sondern auch Straßennamen, Namen von Ortsteilen und Nachbarorten.

 

Aber auch die aktuellen Telefonbücher sind eine ideale Suchhilfe. Man muß sich zwar etwas überwinden, wildfremde Menschen anzurufen, um sie nach möglichen Namensvettern oder aus den Augen entschwundenen Familienzweigen zu fragen. Doch die meisten fühlen sich gar nicht gestört und sind äußerst hilfsbereit und auskunftsfreudig. Manche erzählen sogar ihre eigene Familiengeschichte.

 

Ganz schwer ist es hingegen, wenn man nach englischen Verwandten forschen will: 48 Prozent aller Festnetz-Teilnehmer sowie praktisch alle Besitzer eines Mobiltelefons lassen sich nicht eintragen, sind also so genannte ‚Ex-directories’. In Australien ist es hingegen beispielsweise nur ein Fünftel aller Teilnehmer.