Ich frage Stefan Lueginger, einen Eisenbahnhistoriker: „António Joaquim Ferreira da Silva brauchte mindestens 7 bis 10 Tage, vorausgesetzt, dass keine Zugausfälle oder sonstige Hindernisse die Reise verlängerten. An der Grenze zwischen Frankreich und Spanien mussten die Züge gewechselt werden, weil die Schienensystem unterschiedlich sind (Spurweite Frankreich 1435mm, Spanien und Portugal 1668mm). Es gab und gibt auch nur zwei Bahngrenzübergänge zwischen Frankeich und Spanien, einmal über Hendaye/Irun und dann Vigo und einmal über Perpignan.“
Die Reise war auch nicht billig, sagt Stefan Lueginger: „Wenn ich die mir bekannten Fahrpreise zwischen Wien und Paris als Basis nehme und dann linear hochrechne über die ganze Strecke, mangels sonstiger konkreter Unterlagen, kommt man auf eine Summe, die etwa einem Monatseinkommen einer gehobenen Stellung damals entspricht (Ministerialrat, Filialdirektor einer Bank, Inhaber einer mittleren Firma u.ä.).“
Vielleicht dauerte die Reise sogar noch länger, ergänzt Lueginger: „Was eventuell noch zu berücksichtigen wäre, die Menschen damals waren gar nicht so schlecht untereinander vernetzt, denn die (Brief-)Post funktionierte ziemlich gut und auch relativ schnell, eben auch per Bahnpost und perfekten Anschlüssen (denn damit konnten die Bahnverwaltungen Geld verdienen). Und außerdem war der ‚Fernschreiber‘ in Form des Zeigertelegrafs oder auch des Morseapparats schon erfunden, womit sehr schnell Nachrichten über große Distanzen gesandt werden konnten. Daher nutzten die Reisenden die jeweiligen Aufenthalte auch, um Personen zu treffen, die sie sonst nur schriftlich kontaktieren konnten. Außerdem waren die damaligen Reisenden eher gebildete Personen und nützten die Aufenthalte auch dazu, Museen oder besondere Baulichkeiten oder Bibliotheken zu besuchen o.ä. Damit wäre auch eine längere Gesamtreisezeit möglich.“