Susanne Krejsa MacManus' Fingerübungen |
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6/2015: Kabelsalat mit BananeSie können es nicht bemerken, aber diesen Newsletter schreibe ich auf meinem neuen Laptop. Neu sind auch sein Stromkabel, die Buchse für die Verbindung zum großen Bildschirm sowie die zum Kopfhörer. Mit anderen Worten: Meine Sammlung überholter Kabel ist weiter angewachsen. Also ab in die Kiste zu den anderen, die auf eine neue Verwendung warten. Der Deckel dieser Kiste ist praktischerweise oben offen, sodass man ihn nicht einmal abnehmen muss, um das ungeliebte Zeug hineinzuschleudern. Der Fachbegriff für diesen Schachteltyp lautet ‚Teleskopschachtel’, weil sie auch dann zugeht, wenn sie eigentlich zu voll ist. So hoffe ich es wenigstens. Dank dieser und anderer guter Eigenschaften sind Bananenkisten auch außerhalb meines Einflussbereiches unverzichtbar. Der Berliner Antiquar Rainer Theobald ernannte sie 1994 in seiner ‚fast schon klassischen volkswirtschaftlichen Studie’ im Deutschen Börseblatt sogar zur Grundlage des ‚bananenkartongestützten Antiquariatsbuchhandels (abgekürzt BKA)’. Schnell entspann sich darüber ein heftiger Streit: "Die Krankenhäuser und Altersasyle sind voll von Antiquaren, die sich an den Bananenkartons verhoben hatten. Merke: Das Leben des Antiquars steht unter dem Damoklesschwert des Bananenkartons." Doch scheinen derlei Argumente der Beliebtheit des Bananenkartons keinen Abbruch getan zu haben. Einen exotischen Fund anderer Art machte die Sozialanthropologin Sirrka Möller von der Design-Hochschule Karlsruhe. Sie präsentierte ihren Studenten eine Auswahl klassischer Super-8-Filme für Erwachsene: ‚Der Schatz stammt aus zwei Bananenkisten voll mit Hardcore-Pornos der 70er Jahre, die der vorherige Besitzer aus Altersgründen verkauft hat.’ Meine bisherigen 'Fingerübungen' und Newsletter können hier nachgelesen werden. Meine Fingerübungen kommen hin und wieder, wenn ich etwas zu erzählen habe. |
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