Aktuelles

Historische Quellen sind wertvoll und lehrreich. Dennoch können sie irren. Die Gründe dafür sind vielfältig: Übersetzungsfehler, Missverständnisse, menschliche Vergeßlichkeit, pure Angeberei ...

Ein plakatives Beispiel für einen Irrtum ist der Jahresbericht über den IFA-Kongress im Mai 1956: "The Vatican had planned to decorate Prof. H.H. Knaus/Vienna with the Order of the Holy Lamb for his scientific contribution to mankind. ... The most honourable decoration, the greatest decoration of the Vatican, was never bestowed upon Knaus." Knaus hatte die Audienz nämlich geschwänzt.

Die erste...

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Manchmal sind Archivrecherchen schwer auszuhalten, weil die Schicksale sehr berühren und die Ungerechtigkeit mit Händen zu greifen ist. Hier ein Beispiel aus den 1950ern, unlängst gefunden in einem Wiener Archiv:

Die Frau bezieht nur eine kleine Witwenrente und hat bereits 2 Kinder. Weil sie kein drittes ernähren kann, entschliesst sie sich zu einer Abtreibung und wird angezeigt.
Da sie aber seit der Tat ein weiteres Kind geboren hat und schon wieder schwanger ist, kann das Gericht einen 'Gesinnungswandel' und eine 'Besserung ihrer Moral' erkennen und die Kerkerstrafe (!) auf...

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Aus einem Familienarchiv: Clara, geboren 1912. Ihr Vater wollte eigentlich einen Buben, der das Weingut weiterführen sollte. Auch die schöne Mutter war an ihr wenig interessiert. Während des Studiums verliebte sie sich in einen Hallodri, dem sie über den halben Erdball folgte. Das ging gründlich schief.

Doch nun hatte die Pechsträhne ein Ende: Sie traf den richtigen Mann, baute mit ihm ein Unternehmen auf, bekam Kinder, war angesehen und konnte ihre Fähigkeiten und Talente nützen.

Dazu gibt es jede Menge Fotografien aus 80 Lebensjahren, aufgeschriebene Erinnerungen, Briefe.

Mei...

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„Meiner österreichischen Großmutter ist es 1936 in der Steiermark zu eng geworden und sie ist aus Abenteuerlust nach England ausgewandert; dabei hat sie zu Hause ihr uneheliches Kind zurückgelassen. Mehr wissen wir nicht“, begann die Anfrage eines australischen Auftraggebers im Februar 2010. „Ich maile Ihnen den Pass und den Heimatschein meiner Großmutter. Können Sie meine österreichischen Verwandten ausfindig machen?“   Das Glück war mir hold – im April hatte ich die verschollene Tante Rosalia aufgestöbert! Pfarrbücher, Gemeindearchive und ein Nachbar mit gutem Gedächtnis hatten mich... mehr lesen